Das Kirchspiel Groß Schönau

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Übersicht über das Kirchspiel

Die Gemeinden des Kirchspiels

Kontaktadresse des zuständigen Kirchspielvertreters


Übersicht über das Kirchspiel

Lage: Alle Ortschaften waren Grenzorte zum Kreis Bartenstein. Vom Gut Stablack bis nördlich Kaydann bildete die Alle eine natürliche Grenze zum Nachbarkreis.

Wirtschaft: Haupterwerbszweig war in allen Ortschaften die Land- und Milchwirtschaft. Die in den landwirtschaftlichen Betrieben erzeugte Milch wurde in die Molkerei Schakenhof geliefert. Es gab verschiedene Handwerksbetriebe in den einzelnen Gemeinden und auch je eine Gastwirtschaft. Zu der Gastwirtschaft in Groß Schönau gehörte ein großer Saal, in dem große Tanzveranstaltungen durchgeführt wurden.

Kirche: Obgleich eines der kleinsten Kirchspiele im Kreis, hatte es zwei Kirchen. Die "Hauptkirche" lag in Groß Schönau, die sogenannte "Filialkirche" in Lindenau. Sie gehörten zu den um 1360 erbauten Wehrkirchen des Deutschen Ordens. Beide Kirchen wurden von einem in Groß Schönau ansässigen evangelischen Pfarrer betreut. Der Konfirmandenunterricht fand für alle Konfirmanden in Groß Schönau statt; das bedeutete für die Lindenauer und Keulenburger Kinder einen wöchentlichen Marsch von 5-7 km. Die Kaydanner Konfirmanden hatten lediglich 2-3 km zurückzulegen.

Schulwesen: Die drei Gemeinden hatten je eine Volksschule.

Groß Schönau: Zu Groß Schönau gehörte das Gut Stablack, zwei große Bauernhöfe und diverse mittlere und kleinere landwirtschaftliche Betriebe.

Kaydann hatte mittelgroße und kleinere landwirtschaftliche Betriebe.

Lindenau war der Amtsbezirk dieser Region. Zwischen Lindenau und Groß Schönau befand sich der "Sillginner Wald" mit einer Försterei. Das Dorf Lindenau bestand bis 1924/25 aus einem 5.000 Morgen großen Rittergut und 12 Bauernhöfen, davon einer mit Gastwirtschaft. In jenen Jahren wurde das Gut "aufgesiedelt", d. h. es entstanden einschließlich Restgut 26 "Siedlerstellen". Das zum Rittergut gehörende Vorwerk Keulenburg blieb als selbständiges Gut mit rund 1.400 Morgen bestehen. Die Vorwerke Amma und Heinrichshof wurden ebenfalls "aufgesiedelt". Die 12 neu entstandenen Siedlerstellen wurden der Nachbargemeinde Friedenberg angegliedert.

[Quelle: Text von Lothar Opitz im Bildband, S. 269]

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Die Gemeinden des Kirchspiels

Gemeinde Groß Schönau

Einwohner: 387 (17.05.1939)

Ortsteile: Groß Schönau, Fh.; Stablack

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Gemeinde Kaydann

Einwohner: 217 (17.05.1939)

Ortsteile: -

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Gemeinde Lindenau

Einwohner: 426 (17.05.1939)

Ortsteile: Waldhaus Hartels; Keulenburg

Lindenau

heutiger polnischer Name: Lipica
Koordinaten: 54° 20′ 0″ N, 21° 6′ 31″ O
Postleitzahl: PL-11-210
Telefon-Vorwahl: (+48) 89
Autokennzeichen: NBA

Lindenau gehört heute größtenteils verwaltungsmäßig zur polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren (Województwo Warmińsko-Mazurskie), Kreis Bartenstein (Powiat Bartoszycki), Gemeinde Schippenbeil (Gmina Sępopol). Das nördliche Gemeindegebiet, darunter der Ortsteil Keulenburg (russ. Golubevo), befindet sich bereits jenseits der innerostpreußischen Grenze und ist dem russischen Königsberger Gebiet (Kaliningradskaja Oblast/Калининградская область), Bezirk Friedland/Ostpr. (Rayon Pravdinsk/Правдинский район), Gemeinde Friedland/Ostpr. (Pravdinsk/Правдинское городское поселение) zugeordnet.

Zu erreichen ist der Ort heute über Landstraßen aus Richtung Kröligkeim (Krelikiejmy) und Skandau (Skandawa). Einen Kilometer nördlich von Lindenau verläuft die innerostpreußische Grenze. Die einstigen Straßenverbindungen nach Groß Schönau (russ. Peskovo/heute nicht mehr existent) und weiter nach Kaydann (russ. Bytschkovo) sowie nach Friedenberg (russ. Dvorkino; alles Orte, die heute im russischen Kreisteil liegen) sind seit 1945 unterbrochen und enden dort.

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Kontaktadresse des zuständigen Kirchspielvertreters

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