Aktuelle Mitteilungen 1999

POSTKARTENSATZ GERDAUEN ERHÄLTLICH

[19.12.1999] Seit kurzem ist ein 12er-Satz Postkarten unserer Kreisstadt Gerdauen bei der Heimatkreisgemeinschaft erhältlich. Die Vorgeschichte der Anfertigung dieser Postkarten war recht problematisch:

"'Die Gerdauener Kreiszeitung, Anzeiger und Tageblatt' ist eine der ältesten Tageszeitungen überhaupt", schrieb Christine Bruhn, geb. Schaefer im Heimatbrief "Kreis Gerdauen" Nr. 12/1993, Seite 63. Ihr Vater Ernst Schaefer machte sich 1935 selbständig und übernahm die Druckerei. Er druckte nicht nur nachts auf Großmaschinen die "Gerdauener Zeitung", sondern die ca. 35 Angestellten fertigten tagsüber Plakate, Glückwunschkarten, Briefköpfe und natürlich auch Postkarten. Das Geschäft mit diesen Ansichtskarten lief dank der angefertigten Druckplatten für modernste Maschinen hervorragend.

Als Frau Schaefer mit Tochter Christine am 23. Januar 1945 die Druckerei fluchtartig verlassen musste, standen "alle Räder" still, nur diese zehn Druckplatten der Postkarten nahm der Buchhalter Arthur Volkmann mit auf die Flucht. Zur gegebenen Zeit erhielt sie dann Christine Bruhn, geb. Schaefer zurück und bot sie bereits 1992 unserer Heimatstube an. Hier waren sie archiviert und "schmorten" so vor sich hin, denn für eine Ausstellung waren sie nicht direkt zu verwenden.

Erst im Frühjahr 1998, als wir die Bilderausstellung zur 600-Jahr-Feier der Stadt Gerdauen in Angriff nahmen, fielen uns diese Druckplatten wieder in die Hände. Der Versuch von Druck-Museumsleiter Dr. Westphal in Rendsburg, diese Postkarten auf den Ausstellungsmaschinen zu fertigen, scheiterte. Aber unsere ostpreußische Beharrlichkeit zahlte sich aus, denn die Firma Norddruck Neumann KG in Kiel, die auch unseren Heimatbrief druckt, hatte mit ihren vorhandenen Maschinen Erfolg und lieferte jetzt im Frühjahr bereits die ersten Probeabzüge. Daraufhin beschloss der Vorstand, eine größere Anzahl von Postkarten - mit Gerdauener Motiven - als 12er Pack in Auftrag zu geben (zwei weitere Motive wurden nach guten Ansichtskartenvorlagen gefertigt), die bereits zum Hauptkreistreffen am 04./05. September 1999 im Kurhaus zu Bad Nenndorf käuflich zu erwerben waren. Das erste Exemplar erhielt selbstverständlich Frau Christine Bruhn, geb. Schaefer.

Erhältlich ist der 12er-Satz bei der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e. V.; den Preis, die Bestelladresse und eine Liste weiterer bestellbarer Artikel finden Sie hier.

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HEIMATBRIEF NR. 24 IST DA !

[18.12.1999] In diesen Tagen wird der Heimatbrief Nr. 24 an alle uns bekannten Anschriften versandt. Es ist der erste Heimatbrief unter dem neuen Schriftleiter Ulrich Kühn. Zusammen mit seinem Team hat er ein ansprechendes Heft mit 160 Seiten zusammengestellt; viele Berichte und Geschichten aus der Heimat und Informationen aus der Arbeit der Kreisgemeinschaft sind dort zu finden.

Neuanmeldungen für den Heimatbrief bitte an walter.mogk@t-online.de !

Über eine Spende zur Deckung der Unkosten - Überweisungsträger liegt dem Heimatbrief bei - würden wir uns sehr freuen. Spenden bitte auf folgendes Konto:

Spenden können steuerlich abgesetzt werden, da die HKG als gemeinnütziger Verein anerkannt wurde.

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AUCH 2000 WIEDER REISE IN DIE HEIMAT

[17.12.1999] Auch im neuen Jahrtausend, vom 23. Mai bis zum 01. Juni 2000, betreut unser Vorstandsmitglied Hans Eckart Meyer eine kombinierte Bus-/Schiffsreise nach Ostpreußen. Zusteigemöglichkeiten gibt es in Celle, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und nach Absprache auch in anderen Orten.

Nach der ersten Übernachtung in Schneidemühl folgt die Weiterfahrt nach Marienburg. Über Elbing und Heilsberg geht es dann nach Bartenstein, wo zwei Übernachtungen geplant sind. Von dort aus ist am dritten Tag der Reise eine Rundfahrt durch die Orte im südlichen Teil des Kreises Gerdauen geplant, die unter polnischer Verwaltung stehen.

Anschließend geht es in das russisch verwaltete Königsberger Gebiet, wo drei Übernachtungen im Ostseebad Rauschen geplant sind. Eine Stadtrundfahrt in Königsberg steht ebenso auf dem Programm. An zwei weiteren Tagen wird die Kreisstadt Gerdauen besucht; es besteht die Möglichkeit, mit Privatwagen die anderen Heimatorte im russisch verwalteten Nordteil des Kreises aufzusuchen.

Von Rauschen geht es über Cranz auf die Kurische Nehrung nach Rossitten und zur Übernachtung (zwei Nächte) nach Nidden. Am neunten Tag findet eine Fahrt über Schwarzort und mit der Pendelfähre nach Memel statt. Am Nachmittag startet die große Fähre in Richtung Insel Rügen, und am letzten Tag erfolgt die Rückfahrt entlang der gleichen Haltestellen wie auf der Hinfahrt.

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KURT ERDTMANN GESTORBEN

[14.12.1999] Am 19. November 1999 erlöste ein sanfter Tod unseren Landsmann Kurt Erdtmann im Alter von 88 Jahren. Als Sohn des Landwirts Hermann Erdtmann und seiner Frau Helene, geb. Nelson, aus Gerkiehnen, wurde er am 16. März 1911 in Schmodehnen, Kirchspiel Laggarben, geboren.

Auf dem humanistischen Stadtgymnasium in Königsberg/Pr. machte er das Abiturexamen. Die zweijährige Landwirtschaftslehre absolvierte er bei Major Richard Platz in Althof-Barten und war dann seit 1933 im väterlichen Betrieb tätig. Im ereignisreichen Jahr 1939 erfolgte die Vermählung mit Edith Schwarz aus Groß Keylau und gleich darauf die 250-Jahr-Feier Erdtmann-Schmodehnen und die Übergabe vom Vater auf den Sohn Kurt. Der Polenfeldzug verschonte ihn nicht, aber aus gesundheitlichen Gründen wurde er schon bald UK gestellt.

Nach der Flucht landete Lm. Erdtmann in Bessen, Kr. Verden und arbeitete drei Jahre als Verwalter auf einem 360 Morgen großen Hof. Um für seine Familie - drei Söhne - ein Eigenheim bauen zu können, schulte er als Maurer um und avancierte 1954 als Buchhalter und ab 1968 als Prokurist bei der Montage KG H. Peper in Fischerhude. 1974 trat Kurt Erdtmann in den wohlverdienten Ruhestand und siedelte nach Berlin um.

Als Mann der ersten Stunde stellte er schon 1948 seine ehrenamtliche Tätigkeit als Kirchspielvertreter für Laggarben dem ersten Kreisvertreter Erich Paap zur Verfügung. Nach der Übergabe an Lm. Alfred Weiß hörte Kurt Erdtmanns landsmannschaftliche Tätigkeit keineswegs auf, im Ältestenrat konnte er noch einigen jüngeren Kollegen mit konstruktiven Ratschlägen zur Seite stehen.

Für seine aufopfernde, ehrenamtliche Tätigkeit verlieh ihm die Landsmannschaft Ostpreußen das Ehrenzeichen in Silber. Unser Dank gilt Kurt Erdtmann und seinen Angehörigen unser Mitgefühl.

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EINE RARITÄT FÜR DIE HEIMATSTUBE

[04.12.1999] Durch Vermittlung unserer 2. Kreisvorsitzenden Karin Leon konnten Lothar Opitz und Dirk Bannick im Antikmarkt des Elbe-Einkaufszentrums in Hamburg von einem Antiquitätenhändler einen Patenschaftsteller aus dem 1. Weltkrieg für die Kreisgemeinschaft käuflich erwerben.

Aus eigener Kraft konnten die Schäden an den 30.000 zerstörten Gebäuden im Kreis Gerdauen, die durch den Russeneinfall 1914 entstanden waren, nicht beseitigt werden. Und so ist in unserem Kreisbuch auf Seite 68 zu lesen, dass sich mehrere Paten für die Gemeinden des Kreises Gerdauen bereit erklärten zu helfen. Der Berliner Stadtteil Wilmersdorf übernahm die Patenschaft für die Stadt Gerdauen, ein Gleiches tat der Stadtteil Grunewald für Nordenburg, und der brandenburgische Kreis Teltow stand Pate für die Gemeinden des Kreises Gerdauen. Durch das enorme Spendenaufkommen wurde erreicht, dass bis Ende 1917 fast alle Kriegsschäden beseitigt waren, wovon sich Kaiser Wilhelm II. persönlich überzeugte.

Der entstandene KPM-Porzellan-Patenschaftsteller (26 cm Durchmesser) von Berlin-Wilmersdorf enthält in der Mitte das kaiserliche Wappen und darunter die Wappen von Wilmersdorf und Gerdauen, verbunden untereinander durch einen Eichenblattkranz. Der Schriftzug rundherum lautet: "Ich weiß mich mit jedem Deutschen eins, wenn ich gelobe, dass das, was Menschenkraft vermag, geschehen wird. Kriegshilfeverein Berlin-Wilmersdorf für Gerdauen. Um in Ostpreußen neues frisches Leben aus den Ruinen entstehen zu lassen. Wilhelm II. i. R. Lötzen, 16. Februar 1915." "Zum Besten der Ostpreußenhilfe."

Wer die beiden anderen Patenschaftsteller irgendwo aufspürt, wird gebeten, den Kreisvertreter zu benachrichtigen.

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NEUE RUNDE IM SCHÜLERAUSTAUSCH EINGELÄUTET

[20.11.1999] Der Schüleraustausch der Schulen Nordenburg (russisch: Krylowo) und Hanerau-Hademarschen, organisiert von Marianne Hansen, ging vor kurzem in eine neue Runde.

Marianne Hansen berichtet hierüber:

15 Schüler (11 Mädchen und 4 Jungen) im Alter von 13 und 15 Jahren waren in der Zeit vom 11. bis 25. September 1999 bei Gasteltern in Hanerau-Hademarschen und Umgebung untergebracht. Dies ist bereits unser dritter Austausch (siehe Heimatbrief "Kreis Gerdauen" Nr. 14, 16 und 20).

Wie der Schulleiter, Iwan Tuljandin, erzählte, waren die Kinder diesmal sprachlich noch besser auf ihren Aufenthalt vorbereitet. Die Schüler lernen dort bereits ab dem ersten Schuljahr Deutsch, und das Interesse ist nun besonders geweckt, denn nur die Besten kommen nach Deutschland.

Ein reger Briefwechsel war vorausgegangen und Fotos wurden ausgetauscht, so dass die Spannung bei der Begrüßung sich in Grenzen hielt. Realschulkonrektor Hans Alsen hatte alles sehr gut vorbereitet. Finanziell unterstützt wurde dieser Besuch vom Land Schleswig-Holstein, unserem Patenkreis Rendsburg-Eckernförde, unserer Kreisgemeinschaft, dem Amt Hanerau-Hademarschen sowie einzelnen örtlichen Institutionen und nicht zuletzt von der Theodor-Storm-Schule Hanerau-Hademarschen unter der Leitung von Direktor Erik Wulff.

Die russischen Gäste erhielten einen vielseitigen Einblick in das tägliche Leben bei ihren Gasteltern. Durch die Teilnahme am Unterricht konnten sie neue Einblicke gewinnen. Auch die verschiedenen Ausflüge bereicherten ihr Wissen. Hier einige Auszüge aus unserem Programm:

Der Besuch in unserer Heimatstube stieß bei den russischen Schülern auf großes Interesse. Besonders das Modell von Nordenburg, erstellt von unserem Landsmann Karl Fischer, war ein besonderer Anziehungspunkt sowohl für die russischen Gäste als auch für unsere deutschen Schüler.

Die Zeit verging wie im Fluge. Der Tag des Abschieds und der Tränen kam unweigerlich am Sonntag, dem 25. September 1999. Im Juni 2000 erfolgt der Gegenbesuch unserer Schüler in Nordenburg. Dieser Gedanke hat manchen über den Abschiedsschmerz hinweggetröstet.

Unser Schüleraustausch ist ein Versuch, Vorurteile hüben und drüben abzubauen, feste Freundschaften über die Grenzen hinweg zu schließen, um zwischen den Völkern Brücken bauen zu helfen. Eine Vision ist es, daraus einmal besonders leistungsfähigen Schülern einen langfristigen Austausch zu ermöglichen, dem dann z. B. ein Germanistikstudium in Königsberg folgen könnte.

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NORDENBURG-DOKUMENTATION ERST 2000

[06.11.1999] Die lange angekündigte Dokumentation von Marianne Hansen über das Kirchspiel Nordenburg ("Kirchspiel Nordenburg - eine verlorene Kultur"), deren geplanter Erscheinungstermin zum Hauptkreistreffen in Bad Nenndorf verschoben wurde, wird erst zum Hauptkreistreffen in unserer Patenstadt Rendsburg am 09./10. September 2000 erhältlich sein. Wir bitten um Ihr Verständnis.

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